Die Vor- und Nachteile eines gepolsterten Kappzaums

Der Kappzaum ist ein wichtiges und oft sehr geliebtes Ausrüstungsstück für die Arbeit mit Pferden, insbesondere im Bereich der Boden- und Longenarbeit. Er ermöglicht eine feinfühlige Kommunikation und Korrektur, ohne dabei das empfindliche Maul des Pferdes zu belasten. Besonders in Deutschland sind Polsterungen für Kappzäume beliebt. Welche Eigenschaften bringen sie mit sich?

Arten der Polsterung Im Grunde handelt es sich bereits bei dem dünnen Lederbezug des spanischen Kappzaums „Serreta“ um eine Polsterung, auch wenn diese in Deutschland ohne den Vergleich mit den in Spanien benutzen „blanken“ Varianten nicht auffiele. Polsterungen können also dünn und unscheinbar als schlichtes Leder daherkommen oder dick und flauschig aus gewachsenem Naturfell sein. Dazwischen liegen weiche Polsterungen aus Leder sowie welche aus Synthetik oder Kunstfell. Es ist eine individuelle Betrachtungsweise, ab wann man von einem gepolsterten Kappzaum spricht.

Vorteile eines abgepolsterten Kappzaums
Verbesserter Tragekomfort für das Pferd
Die Polsterung bietet eine weiche Unterlage zwischen dem Leder des Kappzaums und der empfindlichen Pferdehaut. Dies verhindert Druck- und Scheuerstellen, die bei längerer Benutzung entstehen können, besonders in sensiblen Bereichen wie dem Nasenrücken und den Jochbeinen.
Erhöhte Akzeptanz
Einige Pferde reagieren empfindlich auf den Kappzaum, wenn die Reiterhand nicht gut geschult und ruhig ist. Hier hilft die Polsterung, ungewollte Kommandos zu kompensieren.
Größeres Selbstvertrauen des Ausbilders
Manche Reiter haben Sorge, ihrem Pferd unbeabsichtigt weh zu tun. Hier verhilft die Polsterung zu mehr Selbstvertrauen und gelassenerem Auftreten
Verzeihend
Möchte man als Reiter nicht so konzentriert arbeiten oder das Pferd nur entspannt führen, verzeiht der gepolsterte Kappzaum mehr.
Bei einigen Arbeiten der Hohen Schule ist die Polsterung unerlässlich

Nachteile eines abgepolsterten Kappzaums
Pflegeaufwand
Abgepolsterte Kappzäume benötigen in der Regel mehr Pflege als ihre nicht gepolsterten Pendants. Die Polsterung kann Schweiß und Schmutz anziehen, was regelmäßige Reinigung und Pflege erfordert. Es ist sinnvoll, abnehmbare und waschbare Echtfelle zu verwenden. Kunstfelle polstern schlechter und fühlen sich für das Pferd nicht so schön an. Auch altern sie oft relativ schnell. Kappzäume mit fest verbundenen Fellen sind pflegeintensiv. Bei festen Verbindungen sind pflegeleichte Materialien wie Leder günstig.
Eingeschränktes Feedback
Die Polsterung kann die direkte Übertragung von Hilfen über den Kappzaum dämpfen. Dies kann besonders in der feinen Arbeit, wo es auf präzise Kommunikation ankommt, als Nachteil empfunden werden. Profis bevorzugen deshalb oft die wenig gepolsterten Kappzäume. Aber sie gehören in sensible Hände.
In einigen Ländern ist es üblich, gänzlich ungepolsterte Kappzäume zu grob zu verwenden, sodass man noch Jahre später die Auswirkungen auf den Nasenrücken sieht.

Fazit
Die Polsterung für den Kappzaum, wie z.B. ein abnehmbares und waschbares Fell, stellt eine wertvolle Ergänzung der Ausrüstung dar. Je feiner die Abstimmung zwischen Reiter und Pferd, desto ungepolsterter kann der Kappzaum genutzt werden.

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