Reitkulturen sind reich an Traditionen, Formen und besonderen Details. Sie werfen Fragen darüber auf, was sie bewirken und wie man sie nutzt. In diesem Blog beleuchten wir den Kehlriemen an der Serreta. Was kann er leisten, und welche Aufgaben erfüllt er nicht?
Definition
Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass der Kehlriemen nicht das Gleiche ist wie der Ganaschenriemen. Der Kehlriemen läuft vom Genickstück dem Namen entsprechend unter der Kehle entlang, während der Ganaschenriemen am Backenteil des Zaums befestigt ist und über die Ganaschen, also die Kieferknochen des Pferdes läuft.
Was bewirkt der Kehlriemen?
Er verhindert, dass der Kappzaum nach vorne über die Ohren vom Kopf rutschen kann.
Besonders bei Pferden mit schmalem Genick oder ausgeprägten Bewegungen kann sich der Kappzaum bei fehlendem Kehlriemen nach vorn verschieben – beispielsweise beim intensiven Kopfschütteln, beim Sich-Scheuern oder beim Rüchwärtstreten und gleichzeitigem Zug nach vorne. Seitliche Stabilität bietet er nicht. Dafür müsste er tiefer am Zaum sitzen und wäre dann ein Ganaschenriemen.
Tradition, Show und Ästhetik
Serretas mit Kehlriemen werden häufig bei Pferdevorstellungen, Paraden und traditionellen Reitshows verwendet. Dabei steht nicht nur die Funktionalität im Vordergrund, sondern auch die Optik. Hier sind die Serretas auch mit seitlichen Ornamenten, dekorativen Schleifen oder kunstvollen Verzierungen versehen.
Der Kehlriemen rundet das Bild ab und sorgt für einen klassischen Look – ohne dabei die Rolle eines funktionalen Ausrüstungsstücks zu übernehmen.
Ohne Kehlriemen können viele Ornamente aufgrund deren Befestigung nicht befestigt werden
Breiteres Genickstück
Da der Kehlriemen direkt aus dem Genickstück herausgeführt wird, ist dieses in der Regel – abhängig von der Breite des Kehlriemens – etwa doppelt so breit wie bei Serretas ohne Kehlriemen.
Fazit: Form folgt Funktion – oder umgekehrt?
Der Kehlriemen an der Serreta ist kein stabilisierendes Element, sondern eine zusätzliche Sicherung gegen das Verrutschen nach vorn. Wer mit der Serreta aktiv am Pferd arbeitet, sollte über eine Variante mit Ganaschenriemen nachdenken.
Für Auftritte, Shows oder traditionelle Darstellungen ist die Serreta mit Kehlriemen jedoch nicht nur stilistisch passend, sondern auch ausreichend funktional. Wie so oft gilt: Der richtige Einsatz entscheidet – und die Kombination aus Tradition und Wissen macht den Unterschied.
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